Paartherapie - wenn die Beziehung Hilfe braucht...


EINE GEMEINSAME VISION ENTWERFEN - SICH VERSTEHEN LERNEN - LÖSUNGEN FINDEN - BEZIEHUNGSAUSGÄNGE SCHLIESSEN - DIE BALANCE ZWISCHEN NÄHE UND FREIRAUM HALTEN - VERTRAUEN AUFBAUEN - INTIMITÄT ERFAHREN


Glückliche Paare sind nicht deshalb glücklich, weil sie einfach so toll zusammenpassen. Sie sind glücklich, weil sie wissen, was sie tun müssen, um Ihre Beziehung bewusst positiv zu gestalten. Leider haben wir das nicht in der Schule gelernt. Doch Sie können es jetzt in einer Paartherapie erfahren.
Manche Paare benötigen einfach nur eine Anleitung, wie sie verhindern können, dass sich Alltagsprobleme auf ihre Beziehungsqualität auswirken. Bei anderen Paaren stehen hinter den Alltagsproblemen grundsätzliche Konflikte, die ihnen in der Regel beiden nicht bewusst sind. Das Verstehen und das Auflösen dieser Konflikte braucht Zeit.


In der Beziehungstherapie gehen wir Ihren persönlichen und gemeinsamen Themen auf den Grund.
Sie lernen zu verstehen, was Sie von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin brauchen und wie Sie es bekommen können - aber auch, wie Sie selbst eine bessere Partnerin oder ein besserer Partner werden.
Ich arbeite mit Paaren - stets angepasst an die Persönlichkeit und die Situation - um dem Paar von Anfang an möglichst viel in die Hand zu geben, damit es die gemeinsame Situation verändern kann. Während den Sitzungen wird durch klare Strukturen die Sicherheit und die Vertrauensbasis für beide PartnerInnen geschaffen, miteinander angstfrei und ohne die Gefahr gegenseitiger Verletzungen über ihre Themen zu sprechen, sich ein besseres gegenseitiges Verständnis ihres Gegenübers zu erarbeiten und einander neu zu entdecken. Durch viele Weiterbildungen greife ich auf ein großes Methodenrepertoire zu und gestalte dadurch jede Sitzung individuell für Sie und einzigartig.


Was ist (Imago-) Paartherapie?

Viele Paare, die sich in Therapie begeben, haben die liebevolle Verbindung zueinander verloren und Gespräche über ihre Probleme gelingen ihnen nicht mehr. Die schmerzhaften Folgen daraus können Streitereien oder ein "sich Anschweigen / Ignorieren" sein. Oft sind Dritte im Spiel, beispielsweise in Form von Seitensprüngen oder Außenbeziehungen, welche sich ungünstig auf das gegenseitige Vertrauen auswirken.
Ich helfe beiden Partnern zu lernen - in Form von Imago-Dialogen - wieder so miteinander zu reden, dass sie einander wirklich verstehen. Daraus kann wieder Verbundenheit entstehen, welche die Basis für ein neues, positives Miteinander bildet.
Unsere Beziehungsprobleme haben meistens ihre Wurzeln in der Kindheit und unsere Kindheitsprägungen sind sogar ausschlaggebend für unsere Partnerwahl. Das läuft natürlich alles unbewusst ab. Die Kindheitswunden, die wir in uns tragen, verursachen oft später in unseren Beziehungen Probleme und Frustrationen. So kommen Paare in Machtkämpfe und Krisen. In diesem Stadium suchen die PartnerInnen häufig Hilfe und kommen in meine Praxis.
Das ist gut so, denn jede Krise birgt auch eine große Chance in sich. Wenn sich Paare trennen, tragen sie dieselben Probleme in die nächste Paarbeziehung und der Kreislauf beginnt von vorne.
Ohne Hilfe eskalieren Konflikte recht schnell, aber mit Unterstützung gelingt es vielen Paaren, die Energie ihres Konfliktes positiv zu nutzen und in "Salbe" für alte und neue Verletzungen umzuwandeln.
So können Paare zu einer ganz neuen, lebendigen und liebevollen Verbindung finden.
Wenn Paare sich trennen wollen und Kinder davon betroffen sind, so kann eine begleitende Paartherapie eine gute Möglichkeit für eine ruhigere Trennung sein. Kinder atmen die Luft zwischen ihren beiden Elternteilen, daher sollten die Eltern dafür sorgen, dass die Luft zwischen ihnen gut ist, welche die Kinder einatmen - zumindest ihren Kindern zuliebe.
Wir werden in Beziehung geboren, in Beziehung verletzt... und wir können auch in Beziehung geheilt werden.
Die Imago-Methode bietet als Handwerkszeug strukturierte Dialoge, die das Zuhören, das Einfühlen und das Verstehen fördern. Das Verstehen bedeutet nicht, dass sich der/die Zuhörende der Sichtweise des/der Erzählenden anschließen muss. Es geht vielmehr darum, die Welt einmal durch die Augen des Gegenübers zu betrachten und zu sehen, wie er/sie die Dinge sieht und sich fühlt. So können beide Partner ein tieferes Verständnis für sich, den/die PartnerIn und die Beziehungsdynamik gewinnen, alte/hinderliche Muster erkennen und verändern oder ablegen und gemeinsam hilfreiche Lösungen für die Zukunft entwickeln. Wenn dieser Prozess gelingt, erleben und genießen Sie eine ganz neue Verbundenheit - die Liebe, von der Sie immer schon geträumt haben...


Eine Paartherapie bewirkt allerdings keine Wunder und ist ohne Ihre Bereitschaft für Veränderung wirkungslos.
Sie sollten sich zudem darauf einstellen, dass Veränderungen einiges an Zeit und Mühe brauchen.
Es kann durchaus vorkommen, dass Sie sich nach den ersten Sitzungen zunächst schlechter fühlen, da Sie Ihr gewohntes Terrain ja schließlich verlassen müssen. Durch die Paartherapie verändert sich die Beziehungsdynamik, was neue Herausforderungen mit sich bringen kann. Neue Wege zu gehen, kostet vor allem zu Beginn etwas Mut, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Wie lange eine Paartherapie dauert, bestimmen Sie als Paar maßgeblich mit. Manchmal haben sich die Probleme bereits nach wenigen Sitzungen deutlich gebessert. Dennoch kann es sinnvoll sein, noch einige Therapiestunden anzuhängen, damit man nicht gleich wieder in alte Muster zurückfällt.
Wenn nach einigen Wochen oder Monaten doch wieder Schwierigkeiten auftreten, reicht eventuell eine weitere Therapiesitzung aus, um die Situation zu bewältigen. In jedem Fall sollten Sie nicht davor zurückscheuen, sich erneut Hilfe zu holen. Es ist vollkommen normal, dass in Beziehungen immer wieder schwierige Situationen auftauchen, bei denen eine Paartherapie sinnvoll sein kann.
Die Folge einer Paartherapie oder Eheberatung kann durchaus auch eine Trennung sein.


Die Ziele, woran in der Therapie gearbeitet werden sollen, bestimmen Sie als Paar zusammen.


Mögliche Themen könnten sein:

Verständigungsschwierigkeiten
Kommunikationsprobleme
Beziehungskonflikte und Krisen
Häufige gegenseitige Kritik und Streitereien
Unterschiedliche Zukunftspläne
Verlust gemeinsamer Interessen
Gegenseitiger Vertrauensverlust
Emotionale Entfernung und Entfremdung
Untreue oder andere Verletzungen
Fehlende Berücksichtigung gegenseitiger Wünsche und Bedürfnisse
Einseitige Entscheidungs-Verteilung
Ungleichgewicht in der Aufgabenverteilung
Fehlende sexuelle Befriedigung eines oder beider Partner
Gewalttätigkeiten untereinander
Ständige gegenseitige Missverständnisse
Konflikte mit den Herkunftsfamilien oder Kindern
Unerfüllter Kinderwunsch, etc.


Wenn Sie zur Zeit Single sind und alte Beziehungsmuster aufarbeiten möchten, um unbelastet eine neue Beziehung eingehen zu können, kann das auch Anlass für eine Beziehungstherapie sein.


Warum Entschuldigungen nicht immer helfen: "Wunden heilen" in der Paartherapie

„Es tut mir leid“ – eine der häufigsten Phrasen in Beziehungen, die jedoch oft nicht die erhoffte Wirkung hat. In vielen Partnerschaften kommt es vor, dass Entschuldigungen immer wieder ausgesprochen werden, ohne dass die zugrunde liegenden Konflikte tatsächlich gelöst werden. Doch warum ist das so? Und was braucht es wirklich, um Wunden in Beziehungen zu heilen? In der Paartherapie zeigt sich häufig, dass einfache Entschuldigungen oft nicht ausreichen, um tiefe Verletzungen zu überwinden und das Vertrauen wieder aufzubauen.
Eine Entschuldigung ist in vielen Fällen ein erster Schritt, um Konflikte zu lösen, doch sie reicht oft nicht aus, um emotionalen Schmerz zu heilen. Das liegt an verschiedenen Faktoren:
Entschuldigungen sind oft oberflächlich: Manchmal wird „Es tut mir leid“ einfach ausgesprochen, um den Streit zu beenden oder die Situation zu entschärfen. Diese Art von Entschuldigung kann sich wie eine Ausflucht anfühlen, wenn sie nicht durch echtes Verständnis für den Schmerz des Partners begleitet wird. Ohne Einsicht in die Tiefe der Verletzung bleibt die Entschuldigung hohl und bewirkt wenig.
Fehlendes Verständnis für den Schmerz des anderen: Wenn ein(e) PartnerIn sich entschuldigt, aber den Schmerz des/der anderen nicht wirklich nachvollziehen kann, bleibt das Problem bestehen. In der Paartherapie geht es oft darum, beiden PartnerInnen zu helfen, die emotionalen Wunden des jeweils anderen wirklich zu verstehen und zu akzeptieren. Nur so kann der/die verletzte PartnerIn das Gefühl haben, dass sein/ihr Schmerz gesehen und ernst genommen wird.
Wiederholte Muster von Verletzungen: Wenn Konflikte immer wieder auf ähnliche Weise entstehen und dieselben Entschuldigungen ausgesprochen werden, kann dies die Beziehung weiter belasten. Wiederholte Entschuldigungen für dieselben Verhaltensmuster führen dazu, dass der/die verletzte PartnerIn das Vertrauen verliert, dass sich tatsächlich etwas ändern wird.
Das Problem hinter dem Problem: Oft geht es in Beziehungskonflikten nicht nur um den aktuellen Streitpunkt, sondern um tiefere emotionale Wunden, die schon lange bestehen. Eine Entschuldigung, die sich nur auf das unmittelbare Problem bezieht, verfehlt das tiefere emotionale Bedürfnis des Gegenübers nach Heilung.
Was es wirklich braucht, um Wunden zu heilen:
Eine echte Heilung in Beziehungen erfordert mehr als eine einfache Entschuldigung. Es geht darum, tief in die emotionale Dynamik der Beziehung einzutauchen und Verständnis, Empathie und Verantwortung zu entwickeln.
Tiefe Empathie und Zuhören: Einer der wichtigsten Schritte in der Paartherapie ist, dass beide PartnerInnen lernen, sich gegenseitig wirklich zuzuhören. Das bedeutet, nicht nur die Worte des/der anderen zu hören, sondern auch die darunterliegenden Emotionen zu erkennen. Ein(e) PartnerIn sollte sich in die Lage der anderen Person hineinversetzen und versuchen zu verstehen, warum diese so verletzt ist. Diese Art von tiefem Zuhören schafft eine Verbindung und öffnet den Raum für Heilung.
Übernahme von Verantwortung: Eine wirkungsvolle Entschuldigung beinhaltet die Anerkennung der eigenen Verantwortung für das Problem. Es reicht nicht aus, einfach nur zu sagen „Es tut mir leid“ – wichtig ist, dass der/die PartnerIn konkret anspricht, was er/sie falsch gemacht hat und wie er/sie dazu beigetragen hat, dass die Verletzung entstanden ist. Diese Übernahme von Verantwortung zeigt dem/der verletzten PartnerIn, dass das Problem ernst genommen wird.
Veränderungen im Verhalten: Worte sind nur dann bedeutungsvoll, wenn sie von Taten begleitet werden. In der Paartherapie wird oft daran gearbeitet, wie Paare neue Verhaltensmuster entwickeln können, um wiederholte Verletzungen zu vermeiden. Der/die verletzte PartnerIn muss das Gefühl haben, dass sich das Gegenüber wirklich bemüht, etwas zu ändern. Ohne konkrete Veränderungen bleibt das Vertrauen erschüttert, und die Beziehung kann nicht heilen.
Offenheit für den Heilungsprozess: Wunden in Beziehungen brauchen Zeit, um zu heilen. Eine Entschuldigung ist oft der erste Schritt, aber es braucht Geduld und Offenheit, um wirklich zu vergeben und zu heilen. In der Paartherapie lernen Paare, dass Heilung ein fortlaufender Prozess ist, der Engagement von beiden Seiten erfordert.
Die Paartherapie bietet einen sicheren Raum, in dem Paare lernen können, tiefere Verletzungen zu erkennen, die oft über Jahre hinweg verdrängt wurden. In der Therapie können beide PartnerInnen ihre emotionalen Bedürfnisse und Verletzungen offen ansprechen, ohne Angst vor Verurteilung. Der/die TherapeutIn hilft dabei, Kommunikationsmuster zu reflektieren und neue Wege zu finden, wie beide PartnerInnen miteinander in Verbindung treten können.
Ein zentraler Aspekt der Therapie ist es, den Heilungsprozess zu fördern, indem der/die verletzte PartnerIn sich gehört und verstanden fühlt. Dies ist oft der Schlüssel, um langfristiges Vertrauen wieder aufzubauen.
Eine Entschuldigung kann der Beginn eines Heilungsprozesses sein, aber sie allein reicht nicht aus, um tiefe Wunden in einer Beziehung zu heilen. Es braucht Empathie, Verantwortungsbewusstsein und echte Verhaltensänderungen, um Vertrauen wiederherzustellen und eine starke, gesunde Partnerschaft aufzubauen.
In der Paartherapie lernen Paare, dass Heilung Zeit braucht, aber dass es möglich ist, durch Achtsamkeit und Verständnis die emotionale Verbindung zu stärken und tiefe Verletzungen zu überwinden. Anstatt sich auf oberflächliche Entschuldigungen zu verlassen, sollten Paare sich darauf konzentrieren, ihre Beziehung durch tiefere Einsichten und echten Wandel zu erneuern.
Sandra Leitner, am 22.10.2024